Pippel, Otto
1878 (Lodz) - 1960 (Planegg)

Otto Pippel gehört zu den bedeutendsten späten Impressionisten in Süddeutschland. Er wurde 1878 als Sohn deutscher Eltern in Lodz, das damals zum russischen Kaiserreich gehörte, geboren. Mit 18 Jahren schicken ihn seine Eltern, die sein künstlerisches Talent erkannt hatten, auf die Kunstgewerbeschule in Straßburg, doch zu einem Studium kam es nicht, weil er zur russischen Armee eingezogen wurde und dort für vier Jahre bleiben musste.

1905 konnte er sich dann endlich seiner künstlerischen Ausbildung widmen. Er begann ein Studium an der Kunstakademie in Karlsruhe, u.a. bei Friedrich Fehr, einem Maler des Historismus, und bei Julius Hugo Bergmann, einem impressionistischen Landschafts- und Tiermaler. 1907 setzte er seine Ausbildung an der Dresdner Kunstakademie fort, insbes. bei Gotthard Kuehl (1850-1915), einem hoch angesehenen Vertreter des frühen deutschen Impressionismus.

1909 reiste er nach Paris und wurde dort endgültig durch die französischen Impressionisten so nachhaltig beeindruckt, dass er dem Impressionismus ein Malerleben lang treu blieb. Nach seinem Parisaufenthalt zog er nach Planegg bei München und arbeitete dort als Maler. Während des ersten Weltkrieges wurde er im Kriegsgefangenenlager Lechfeld als russischer und polnischer Übersetzer eingesetzt. Ab 1919 lebte er wieder in Planegg, wo er bis zu seinem Tod 1960 wohnte und wo er auch begraben wurde.

Pippel verstand es meisterlich, mit leichter Hand und flottem Pinselstrich die Farben pastos und in impressionistischer Manier auf die Leinwand aufzutragen. Er wurde zu einen sehr erfolgreichen Maler, dessen Bilder sehr gefragt waren und sich gut verkauften. Zu seinem Werk gehören leuchtende Landschaften, oft aber auch (durch viel Gebirgwald) dunklere Gebirgsbilder sowie (oft Münchner) Stadtansichten und Interieurs.

Unser Gemälde gehört zu den eher selteneren Gebirgsbildern Pippels, die auf den Gebirgswald weitestgehend verzichten und dadurch freundlich und voller Sonne sind. Pippels Werke sind in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten, z.B. im Lenbachhaus in München und in der Städtischen Galerie in Rosenheim.

Quellen und Literatur: Bruckmanns Lexikon der Münchner Kunst im 19./20. Jahrhundert, Band 6, Seite 185/186 (mit drei Abbildungen); Vollmer, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Band 3, Seite 594; Wikipedia

Folgendes Gemälde ist hier erhältlich:

"Alm- und Hochgebirgslandschaft mit Kühen"
Öl auf Leinwand, 51 x 61 cm